Vogelmiere Unkraut oder Wildgemüse

Gewöhnliche Vogelmiere nährt fast das ganze Jahr

Einen großen Teil des Jahres, wenn es keinen Frost hat, findet man die Vogelmiere mit ihren kleinen weißen Sternblüten. Sie wird meist als Unkraut verpönt. Dabei wird vergessen, dass sie ein Wildgemüse ist und in der Volksmedizin als Heilkraut bekannt ist.

Inhaltsübersicht
  1. Kurzportrait
  2. Inhaltsstoffe
  3. Verwendung in der in der Küche
  4. Die Heil- und Arzneipflanze
  5. Wirkung
  6. Anwendung
  7. Mythen und Legenden
  8. Verwendung als Zierpflanze
  9. Namen und Bedeutung
  10. Fazit
Vogelmiere Foto
Vogelmiere Foto

Kurzportrait Vogelmiere

Botanischer Name: Stellaria media
Pflanzenfamilie: Nelkengewächse – Caryophyllaceae
Blütezeit: März - Oktober
Sammelzeit: März - Oktober (frostfreie Jahreszeit) 
Standorte: Äcker, Gärten, Wegränder
Verwendete Pflanzenteile: Ganze Pflanze mit Fruchtkugeln,
Blüten, Stängel
Wichtige Inhaltsstoffe: Vitamin C, A und B
Hoher Gehalt an Mineralstoffen
vor allem Kalium und Kieselsäure
Schleimstoffe, Saponine,
Flavonoide (z.B. Rutin)
Weitere Infos siehe weiter unten
Wirkungen: Laut Volksmedizin
Schleimlösend
allgemein kräftigend sowie reinigend
Hilfreich bei: Laut Volksheilkunde
Lungenerkrankungen
Wundbehandlung
In Form von: Tee, Urtinktur, Presssaft, Salbe
Wissenswert: Fast das ganze Jahr solange kein Frost
herrscht ist sie zu finden

Inhaltsstoffe

Vitamin C, A und B.
Hoher Gehalt an Mineralstoffen, vor allem Kalium und Kieselsäure.
Schleimstoffe, Saponine, Flavonoide (z.B. Rutin), Cumarine, Phytosterole.
Gamma-Linolensäure, Selen.

Im Vergleich zum Kopfsalat hat sie einen mehrfach höheren Gehalt an Kalzium (2x), Kalium und Magnesium (3x). An Eisen enthält sie das Siebenfache des Kopfsalates. Vitamin A und C Gehalt liegt beim beim zwei bis achtfachen.

Ist die Vogelmiere giftig?
Nein. Es handelt sich um keine Giftpflanze. Sie wird in unserer Küche verwendet. Dort glänzt mit ihren Nährwerten.

Nährwerte Vogelmiere
 

Nährwerte Vogelmiere je 100 g

Brennwert

20 kcal/ 83 KJ

 

Eiweiß

1,8 g

 

Kohlenhydrate

 

 

Fett

 

 

Ballaststoffe

2,8 g

 

Mineralstoffe + Spurenelemente

Tagesbedarf1

Kalium

680 mg

2.000 mg

Calcium

80 mg

8000 mg

Phosphor

54 mg

700 mg

Eisen

8.400 µg

14.000 µg

Vitamine

Tagesbedarf1

Vitamin C

115 mg

80 mg

Vitamin A

383 µg

800 µg

1Anhaltspunkt für den Tagesbedarf, weitere Info z.B. DGE


Es handelt sich um eine natürliche Pflanze und die Nährwerte schwanken daher sicherlich etwas unter Einflüssen wie Standort, Witterungsverhältnissen und Erntezeitpunkt. Die gefundenen Werte sollen helfen die Pflanze einzuordnen.

Verwendung in der in der Küche

Sie wird für Kräuterquark, Salat, Smoothie und Suppe genutzt. Ihr
Geschmack geht in die Richtung junger Maiskolben.
Bei Salaten schätzt man ihren Nährstoffreichtum der erheblich größer ist als bei Kopfsalat.

Vogelmiere Zeichnung

Die Heil- und Arzneipflanze

Beschreibung der Droge:
Vogelmierenkraut (Stellariae media herba)
Wurde früher in der Volksmedizin bei Hämorrhoiden angewendet.

Homöopathisch Stellaria media HAB 34
Verwendet werden die frischen, blühenden, oberirdischen Pflanzenteile
Angewendet bei Rheuma oder Berührungsschmerzen

Wirkung

Wie im Kurzportrait genannt sind laut Volksmedizin die wichtigsten Eigenschaften

schleimlösend
allgemein kräftigend sowie reinigend.

Es werden weiterhin folgende Eigenschaften benannt:

kühlend
entzündungshemmend
adstringierend
blutstillend
harntreibend

Anwendung

Als Vogelmieren Tee

Rezept für Teezubereitung
2 Teelöffel des Krautes mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und dann 5 bis 10 Minuten ziehen lassen.
Mehrmals am Tag eine Tasse trinken.
Umschläge können ebenfalls hilfreich sein.



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Mythen und Legenden

In Japan feiert man am 7. Januar das Fest der Sieben Kräuter (Nanakusa no sekku). An diesem Tag ist man als Kayu, einen Reisbrei, mit sieben Kräutern. Eines dieser Kräuter ist die Vogelmiere. Dieser Brauch soll Langlebigkeit und Gesundheit gewährleisten und geht auf ein chinesisches Brauchtum zurück, das Unheil abwenden soll.

Es soll auch der Wettervorhersage dienen. Ihre Blüten öffnen sich am Morgen gegen 9 Uhr nur, wenn es gutes Wetter gibt.

Verwendung als Zierpflanze

Sie wird im Garten oft als Unkraut und Ärgernis angesehen. Denn ist sie mal da, ist sie auch kaum mehr wegzubekommen.
Wen das nicht scheut kann sie kann als Bodendecker einsetzen. Denn sie kriecht am Boden entlang und überwuchert schnell eine ganze Fläche.
So steht sie dann auch zum Ernten zur Verfügung.
Sie wächst in Gärten, auf Äckern, an Weg- und Straßenrändern und liebt nährstoffreiche Lehmböden.

Namen und Bedeutung

Gänsegras, Gewöhnliche Vogelmiere, Hühnerabbiss, Hühnerdarm, Hühnerscherbe, Hustdarm, Mäusedram, Meierich, Sternenkraut, Sternmiere, Vogelkraut, Vogel-Sternmiere

Englisch: chickweed, chickenwort, craches, maruns, winterweed
Französisch: Stellaire intermédiaire, Morgeline, Mouron blanc, Mouron des oiseaux

Der Name Vogelmiere ist darauf zurückzuführen, dass die Pflanze gerne von Vögeln gefressen wird.
Namen wie Hühnerdarm oder Mäusedarm weisen auf die am Boden niederliegenden Stängel hin, die wie Gedärme aussehen.

Der wissenschaftliche Name Stellaria kommt aus dem lateinischen Stella was auf Deutsch Stern bedeutet. Dies beschreibt die sternförmige Anordnung der Blütenblätter.

Fazit

Fast das ganze Jahr steht uns die die Vogelmiere mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen zur Verfügung. Durch seine robuste Verbreitung wird sie allerdings auch als Unkraut gesehen.
Nun es kann jeder für sich selbst entscheiden was sie für einen selbst bedeutet.

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Gewöhnliche Vogelmiere - Wildgemüse aber auch Unkraut?

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